Sunday, August 26, 2012

240 gefährliche Arbeitsstunden für 400000 Toman Monatslohn in den iranischen Minen!




Laut iranischer Nachrichtenagentur Mehr beträgt der Tageslohn eines Minenarbeiters 34000 Toman bei zwölf Stunden Arbeit und 400000 Toman bei 240 Stunden im Monat.
Obwohl man in der Minenindustrie normalerweise eine viel höhere Entlohnung erwartet.
                          
Dieselbe Nachrichtenagentur bestätigt gleich, dass solche schweren und harten  Jobs heute ein ansehnlicher Teil der gesamten Arbeiterschaft im Iran habe.

Obwohl das iranische Arbeitsgesetz für solche harte Arbeit besonderen Schutz und Krankenversicherungen vorsieht, gelten diese Schutzmassnahmen für die meisten Beschäftigten nicht.

Die härtesten Jobs mit geringstem Schutz:

Zu oft wird darüber geredet, wie hoch die Produktivität in einem solchem Industriezweig ist oder mit welchen technischen Verfahren das Erz gewonnen wird, aber selten wird die Arbeitskraft, d. h. der arbeitende Mensch dabei berücksichtigt.

Die Ignoranz gegenüber der Arbeitskraft, der Einsatz von Leiharbeit und die Durchführung der bestehenden Arbeitsgesetze in solchen Betrieben führen oft zu Erkrankung bis hin zum Tod der Beschäftigten, die auch  häufig von Aufsichtsbehörden übersehen werden.
Die Folgen des langen Arbeitstags unter Tage sind selbstverständlich nicht nur körperlicher sondern auch psychischer Natur.

12 Arbeitsstunden unter Tage
In einem Gespräch zwischen einem Beschäftigten und der Agentur sprach der Arbeiter von seinen Sorgen und deren Kollegen über die Zukunft ihres Jobs und über die Arbeitsgesetze, die zu geringen Schutz vorsehen.Er fügte hinzu, dass er selber bei einer Leihfirma arbeite.
Er erwähnte, dass er in einem Kohlebergbetrieb arbeite und betonte, dass er  jeden Tag    unter lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen arbeiten müsse. Er müsse täglich zweimal in einer sechs Stundenschicht in 300 Meter Tiefe unter der Erde arbeiten. Der Schacht stehe unter ständiger Einsturzgefahr.

Er nannte  Haut- Augen und Lungenkrankheiten als wichtigste Beschwerden, unter denen viele seiner Kollegen aufgrund der giftigen Gase  und des Kohlenstaubs  leiden.
Außerdem beklagte er sich über ihren geringen Lohn, dass der Mindestlohn in Höhe von 400,000 Toman im Monat trotz doppelter Schicht zu niedrig sei.

Wohnen und Minen-Arbeitsunfallrekorde    

Hamid Hadj Esmaili( der Arbeitervertreter in der Schlichtungskommission ) bedauerte in einem Interview mit den „Mehr-Nachrichten“, dass die Minen- und Bauindustrie den höchsten Anteil an Arbeitsunfällen in der Statistik habe, nachdem viele Betriebe privatisiert worden sind.
Üblicherweise überlässt der Staat 5-10% der Minen privaten Investoren. Obwohl diese staatlich gefördert werden, sind die Beschäftigten die Leidtragenden.
Er bestätigt selber, dass der Achtstundentag die normale Arbeitszeit sein sollte, und bei solcher Härte der Arbeit sogar der Sechsstundentag, und dass die doppelte Schicht, d.h. ein 12 Stundenarbeitstag, gegen das Arbeitsgesetz sei.

Manipulation der Kranken- und Rentenversicherung der Arbeiter

Laut Hadj Esmaili stehen die Todesunfälle bei den Minenarbeitern auf dem zweiten Platz nach der Bauindustrie. Dennoch würden dort die Betriebe weniger von der Behörden kontrolliert werden, denn sie liegen weit von den Städten entfernt  und werden gerne übersehen.
Viele Unternehmer würden die Arbeitsgesetze umgehen und würden auf die für die Schwerarbeit vorgesehene Sonderversicherungen verzichten.
Dies ginge soweit, dass manche Unternehmen die Beschäftigten in einer falschen Berufsgruppe einstellen, um die Arbeiter  ihrer Arbeitsrechte zu berauben.