Laut iranischer
Nachrichtenagentur Mehr beträgt der Tageslohn eines Minenarbeiters 34000 Toman bei
zwölf Stunden Arbeit und 400000 Toman bei 240 Stunden im Monat.
Obwohl man in
der Minenindustrie normalerweise eine viel höhere Entlohnung erwartet.
Dieselbe
Nachrichtenagentur bestätigt gleich, dass solche schweren und harten Jobs heute ein ansehnlicher Teil der gesamten
Arbeiterschaft im Iran habe.
Obwohl das iranische
Arbeitsgesetz für solche harte Arbeit besonderen Schutz und
Krankenversicherungen vorsieht, gelten diese Schutzmassnahmen für die meisten
Beschäftigten nicht.
Die
härtesten Jobs mit geringstem Schutz:
Zu oft wird
darüber geredet, wie hoch die Produktivität in einem solchem Industriezweig ist
oder mit welchen technischen Verfahren das Erz gewonnen wird, aber selten wird
die Arbeitskraft, d. h. der arbeitende Mensch dabei berücksichtigt.
Die Ignoranz
gegenüber der Arbeitskraft, der Einsatz von Leiharbeit und die Durchführung der
bestehenden Arbeitsgesetze in solchen Betrieben führen oft zu Erkrankung bis hin
zum Tod der Beschäftigten, die auch
häufig von Aufsichtsbehörden übersehen werden.
Die Folgen des
langen Arbeitstags unter Tage sind selbstverständlich nicht nur körperlicher
sondern auch psychischer Natur.
12
Arbeitsstunden unter Tage
In einem
Gespräch zwischen einem Beschäftigten und der Agentur sprach der Arbeiter von
seinen Sorgen und deren Kollegen über die Zukunft ihres Jobs und über die
Arbeitsgesetze, die zu geringen Schutz vorsehen.Er fügte hinzu, dass er selber
bei einer Leihfirma arbeite.
Er
erwähnte, dass er in einem Kohlebergbetrieb arbeite und betonte, dass er jeden Tag
unter lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen arbeiten müsse. Er müsse
täglich zweimal in einer sechs Stundenschicht in 300 Meter Tiefe unter der Erde
arbeiten. Der Schacht stehe unter ständiger Einsturzgefahr.
Er
nannte Haut- Augen und Lungenkrankheiten
als wichtigste Beschwerden, unter denen viele seiner Kollegen aufgrund der
giftigen Gase und des Kohlenstaubs leiden.
Außerdem
beklagte er sich über ihren geringen Lohn, dass der Mindestlohn in Höhe von 400,000
Toman im Monat trotz doppelter Schicht zu niedrig sei.
Wohnen
und Minen-Arbeitsunfallrekorde
Hamid
Hadj Esmaili( der Arbeitervertreter in der Schlichtungskommission ) bedauerte
in einem Interview mit den „Mehr-Nachrichten“, dass die Minen- und Bauindustrie
den höchsten Anteil an Arbeitsunfällen in der Statistik habe, nachdem viele
Betriebe privatisiert worden sind.
Üblicherweise
überlässt der Staat 5-10% der Minen privaten Investoren. Obwohl diese staatlich
gefördert werden, sind die Beschäftigten die Leidtragenden.
Er
bestätigt selber, dass der Achtstundentag die normale Arbeitszeit sein sollte,
und bei solcher Härte der Arbeit sogar der Sechsstundentag, und dass die
doppelte Schicht, d.h. ein 12 Stundenarbeitstag, gegen das Arbeitsgesetz sei.
Manipulation
der Kranken- und Rentenversicherung der Arbeiter
Laut
Hadj Esmaili stehen die Todesunfälle bei den Minenarbeitern auf dem zweiten
Platz nach der Bauindustrie. Dennoch würden dort die Betriebe weniger von der
Behörden kontrolliert werden, denn sie liegen weit von den Städten entfernt und werden gerne übersehen.
Viele
Unternehmer würden die Arbeitsgesetze umgehen und würden auf die für die
Schwerarbeit vorgesehene Sonderversicherungen verzichten.
Dies
ginge soweit, dass manche Unternehmen die Beschäftigten in einer falschen
Berufsgruppe einstellen, um die Arbeiter ihrer Arbeitsrechte zu berauben.